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Quantität oder Qualität?
In der Ökologie unterscheidet man prinzipiell zwischen zwei in der Natur vorkommenden Fortpflanzungsstrategien.
Die sogenannten r-Strategen zeichnen sich durch ihre hohe Reproduktionsrate (r = Rate) aus. Als Beispiel für
einen solchen Fortpflanzungsstrategen ist etwa die Blattlaus zu nennen.
Ein weibliches Tier legt bis zu 100 Eier
ab und sorgt damit für möglichst viele Nachkommen. Das geht zu Lasten der Brutpflege: die Eier werden sich selbst
überlassen, wodurch es bereits vor dem Schlüpfen schon zu einer Dezimierung durch Fressfeinde kommt. Bei
der überwiegenden Anzahl der r-Strategen ist eine Pflege oder Bewachung der Brut auch gar nicht möglich. Man
stelle sich vor die Blattlaus würde versuchen ihre Nachkommen vor Marienkäfern zu verteidigen. Sie würde
entweder selbst gefressen werden oder ihr Schutz gegen mehrere Marienkäfer wäre ohnehin zwecklos.
Deshalb kann es von Vorteil sein, möglichst viele Nachkommen zu produzieren und darauf zu "hoffen", das
mindestens ein Individuum zur Fortpflanzung kommt.
Tiere die im Vergleich zu den r-Strategen auf nur einige wenige Nachkommen setzen, bezeichnet man als
k-Strategen. Vor allem Säugetiere aber auch Vogelarten zeichnen sich durch diese Fortpflanzungsstrategie
aus. Populationen von k-Strategen sind häufig schon an der Kapazitätsgrenze (k) angelangt, sodass eine
hohe Rate bei der Vermehrung für alle Individuen dieser Art wegen begrenzter Ressourcen eher nachteilig wäre.
Ein typischer k-Stratege ist der Löwe. Weibchen bringen maximal vier Junge zur Welt, die in den ersten
zwei Lebensmonaten von der Mutter gesäugt und vor Fressfeinden wie z.B. Hyänen geschützt werden. Der
Aufwand ist also enorm. Alle Ressourcen werden in die Aufzucht des Nachwuchses investiert, auch weil
ein Verlust für die Population deutlich schlimmer wäre als bei r-Strategen. Bis sich ein k-Stratege
fortpflanzen kann, vergehen manchmal Jahre (Primaten) oder Jahrzehnte (Elefanten).
R- und K- Strategen im Vergleich
r-Strategen (r = Rate) | k-Strategen (k = Kapazität) | |
---|---|---|
Lebensdauer: | kurz | lang |
Anzahl der Nachkommen | sehr viele | wenig |
Brutpflege | keine oder nur sehr wenig | hoher Aufwand |
Zeit bis zur ersten Fortpflanzung | kurz | lang |
Populationsgröße | schwankend | konstant |
Beispiele: | Insekten, Fische, Bakterien, Parasiten | Viele Säugetiere: Primaten, Wale, Elefanten; aber auch Vögel |
Zusammenfassung
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