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Biografie und Lebenslauf von Charles Darwin

Steckbrief & Allgemeine Informationen

Charles Darwin Name: Charles Robert Darwin
Geburt: 12. Februar 1809 in Shrewsbury
Tod: 19. April 1882 in Downe
Erreichtes Lebensalter: 73 Jahre
Eltern: Robert Darwin und Susannah Darwin (geb. Wedgwood)
Nationalität: Vereinigtes Königreich
Ausbildung: Christ’s College in Cambridge (1828–1831)
Beruf: Botaniker, Naturforscher, Biologe
Fachbereich: Biologie, speziell Evolutionsbiologie
Bekanntestes Werk: The Origin of Species
Familie: Ehe mit Cousine Emma Wedgwood, 10 Kinder
Auszeichnungen: Royal Medal, Copley-Medaille
Einflüsse: Robert E. Grant, Charles Lyell, Alfred Russel Wallace

Charles Darwin ging als der Urvater der Evolutionsbiologie in die Geschichte ein. Als studierter Theologe, der ursprünglich eine Laufbahn als Geistlicher in der Church of England einschlagen sollte, stellte Charles Darwin mit seinem einflussreichen Werk "The Origin of Species" die religiöse Geschichte der Schöpfung in Frage. Seine Erkenntnisse werden noch heute in Schulen und akademischen Einrichtungen gelehrt und ebneten den Weg zu einem faktenorientierten Denken über die Entwicklung der Flora und Fauna unserer Welt.

Kurzbiografie:

Kindheit und Ausbildung:
Charles Darwin wurde am 12. Februar 1809 als Sohn gut situierter Eltern in Shrewsbury geboren und verbrachte mit seinen fünf Geschwistern eine unbeschwerte Kindheit. Sein Vater war ein angesehener und vermögender Arzt, sein Großvater väterlicherseits war der bedeutende Dichter und intellektuelle Universalgelehrte Erasmus Darwin, dessen theoretische Gedanken über die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt später von seinem Enkelsohn aufgegriffen und weiterentwickelt wurden. Seine Mutter Susannah, die verstarb, als Charles Darwin acht Jahre alt war, gehörte der vermögenden und berühmten Familie Wedgwood an, deren Name in Großbritannien noch heute untrennbar mit traditioneller und hochqualitativer Keramikherstellung verbunden ist.
Nach dem Tod der Mutter übernahmen seine älteren Schwestern die Betreuung des Jungen. Im Alter von acht Jahren begann Charles Darwin seine Schulausbildung in einer renommierten Privatschule seiner Heimatstadt, zeigte jedoch für den konventionell-konservativen Unterricht in Sprache und Literatur kaum Interesse. Schon in seiner Kindheit wurde offensichtlich, dass er eine Begabung für das Verstehen naturwissenschaftlicher Zusammenhänge besaß. Bereits in dieser Zeit begann er, sich mit der Natur, dem Präparieren von Tieren und der Meeresbiologie zu beschäftigen. Nach der Schulausbildung, die er mit mittelmäßigen Leistungen abschloss, nahm er zunächst das Medizinstudium an der Universität in Edinburgh auf, das er jedoch nach zwei Jahren abbrach, da er die dort durchgeführten Operationen ohne Narkose irritierend fand und den Sezierkursen nur wenig abgewinnen konnte. Auf Anraten seine Vaters wechselte er im Jahr 1828 nach Cambridge, um dort Theologie zu studieren. Auch dieses Fach sagte ihm nicht sonderlich zu, dennoch schloss er sein Theologiestudium im Jahr 1831 erfolgreich und ohne große Mühen ab. Noch während seiner Zeit in Cambridge machte der junge Charles Darwin dank der Kontakte seines Cousins William Darwin Fox die Bekanntschaft mit einigen bedeutenden Wissenschaftlern und Professoren der Fächer Geologie und Botanik, die sein schon weit entwickeltes Interesse an Naturwissenschaften weiter förderten. Fox war es auch, der in Darwin die Leidenschaft für das Sammeln von Käfern erweckte, da er selbst begeistert an Insekten forschte. Vor allem aber John Stevens Henslow, Professor für Botanik, mit dem Charles Darwin später eine lebenslange Freundschaft verband, nahm großen Einfluss auf den Studenten und machte ihn mit dem berühmten Geologen Adam Sedgwick bekannt. Zusammen mit Sedgwick unternahm Charles Darwin im Frühling 1831 eine einwöchige Forschungsreise, die die beiden Männer nach Wales führte.

Berufliche Laufbahn und wissenschaftliche Errungenschaften:
Nach seiner Rückkehr aus Wales erfuhr Charles Darwin, dass Henslow ihn vorgeschlagen hatte, als wissenschaftlicher Begleiter fünf Jahre lang an der Seite des Kapitäns Robert FitzRoy auf der H. M. S. Beagle zu verbringen. Ziel der Schiffsreise war Südamerika, wo FitzRoy Vermessungen entlang der Küsten Perus und Chiles, Patagoniens und Feuerland sowie einiger Inseln vorzunehmen plante. Nachdem Charles Darwin die Erlaubnis seines Vaters eingeholt hatte, verließ er England an Bord der H. M. S. Beagle am 27. Dezember desselben Jahres. Im Laufe der nächsten fünf Jahre, in denen er unter anderem auch auf Galapagos-Inseln, Brasilien und Australien forschte, führte Charles Darwin akribisch Buch über alle Beobachtungen, die er als naturwissenschaftlich relevant befand. Er sammelte botanisches und zoologisches Material ebenso wie geologische Proben, die er nummerierte und in seinen Notizbüchern eintrug. Seine Aufzeichnungen von der Reise dienten ihm nach seiner Rückkehr als Ausgangsmaterial für die Entwicklung seiner Evolutionstheorie, die ihn später zu einem der bedeutendsten Wissenschaftlern des viktorianischen Zeitalters machen sollten.
Im Herbst 1836 kehrte er nach England zurück und war in Fachkreisen bereits bekannt, da Henslow einige seiner Briefe in Zeitschriften veröffentlicht hatte. Darwin blieb zunächst einige Zeit lang in Cambridge, um dort an einer Manuskript-Version seiner Reiseaufzeichnungen arbeitete. Er begann allmählich, sich aufgrund seiner Beobachtungen der Tier- und Pflanzenwelt der fernen Ländern Gedanken über die Artenvielfalt und deren Abgrenzung zu machen. Bereits im Jahr darauf hatte er klare Vorstellungen von seiner Theorie über die Veränderlichkeit von einzelnen Arten aufgrund ihrer Umgebung und Lebensweise. Diese stützten sich vor allem auf seine Beobachtungen verschiedener Schildkröten und Vögel, die er auf seiner langen Reise getätigt hatte. Seine Gedanken über Artenselektion und -aufspaltung sowie die philosophischen Strömungen seiner Zeit hielten ihn dazu an, die Idee vom Gott und Schöpfer allen Lebens zu widerlegen. Seine Erkenntnisse schrieb er in der Arbeit "Notebooks in Transmutation" nieder.
Im Jahr 1839 ließ er sich mit seiner Familie zunächst in London nieder, wo er schnell Kontakte zu bedeutenden Botanikern und Zoologen knüpfte. Vor allem mit den Naturforschern Charles Lyell, Thomas Henry Huxley und Joseph Dalton Hooker führte er viele Debatten über die Entwicklung der Flora und Fauna, die seine Theorie der natürlichen Selektion und der Spezialisierung einzelner Arten allmählich reifen ließen. Zwischen 1838 und 1843 arbeitete er an dem fünfbändigen Werk "Zoology of the Voyage of H. M. S. Beagle". In den folgenden Jahren erweiterte er seine Ideen und Theorien ständig. Sein Hauptwerk veröffentlichte Charles Darwin im November 1859 unter dem Titel "The Origin of Species by Means of Natural Selection", zu deutsch "Über die Entstehung der Arten", das bis heute als Standardwerk der Evolutionsbiologie gilt. In der ersten Auflage tauchte das Wort "Evolution" noch nicht auf, dafür verwendete Darwin bereits das Verb "evolvieren", um die Entwicklung und Aufspaltung der Arten gemäß ihres Lebensraumes zu beschreiben. Ein Jahr vor der Publikation von "The Origin of Species" hatte bereits Alfred Russell Wallace unabhängig von Charles Darwin vergleichbare Ideen in Bezug auf die Evolution entwickelt und veröffentlicht. Auch er hatte im Zuge seiner Reisen als Naturwissenschaftler Beobachtungen angestellt, die zur Entwicklung einer ähnlichen Theorie führten. Dennoch ist es Charles Darwin, dessen Name bis heute untrennbar mit der Evolutionstheorie verbunden ist. In seinem zweibändigen, im Jahr 1871 veröffentlichten Werk "The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex", zu deutsch "Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl" setzte er sich intensiv mit der Entwicklung des Menschen aus niederen Formen und seiner sexuellen Auslese auseinander. In seinen späten Lebensjahren konzentrierte sich Darwin auf die Botanik und das Verhältnis zwischen Tieren und Pflanzen. Er starb in Down am 19. April 1882 und wurde ehrenvoll in der Westminster Abbey begraben. Heute ist sein Portrait auf der Rückseite der britischen Zehn-Pfund-Note abgebildet.

Privates:
Im Jahr 1839 heiratete der Wissenschaftler seine Cousine Emma Wedgwood, nachdem er alle Vor- und Nachteile dieser Eheschließung genau abgewogen hatte. Ehen zwischen vermögenden Verwandten waren im 19. Jahrhundert nichts Ungewöhnliches, da dadurch der Besitz und die gesellschaftlichen Positionen der Familien gesichert werde konnten. Charles und Emma Darwin hatten insgesamt zehn Kinder, wobei drei bereits früh starben. Durch die Heirat wurde Charles Darwin zu einem sehr reichen Mann, der das Vermögen gewinnbringend in Aktien investierte. Dadurch konnte er sich seit seiner Rückkehr aus Übersee auf seine wissenschaftlichen Arbeiten konzentrieren und seine Theorien in unterschiedlichen Abhandlungen ständig erweitern.

Mit seinen Erkenntnissen über natürliche Selektion und die Anpassung der Arten an ihren Lebensraum legte Charles Darwin den Grundstein zu einer modernen Naturwissenschaft. Keine Arbeit hatte einen größeren Einfluss auf unser Denken in Bezug auf Biologie wie "The Origin of Species". Das Werk hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt und veranlasste viele Wissenschaftler und Denker der nächsten Generationen, die von der Kirche vorgegebenen Ideale von einem Schöpfergott kritisch zu hinterfragen.

Lebenslauf:

1809: Charles Darwin wird am 12. Februar in Shrewsbury (England) geboren.
1817: Darwins Mutter stirbt in Shrewsbury (England).
1818 - 1825: Besuch der privaten Internatsschule in Shrewsbury.
1825 - 1827: Studium der Medizin, jedoch ohne Abschluss.
1828 - 1831: Studium der Theologie in Cambridge.
1831 - 1836: Reise mit der H. M. S. Beagle.
1836: Darwin erkrankt an einer unbekannten Krankheit. Die Symptome begleiten Darwin lebenslang.
1837: Erste Abfassung zur Evolutionstheorie. Bis zur Veröffentlichung vergehen mehr als 20 Jahre.
1839: Darwin heiratet seine Cousine Emma Wedgwood. Aus dieser Ehe entstehen zehn Kinder.
1853: Darwin wird mit der Royal Medal ausgezeichnet.
1859: Veröffentlichung von "On the Origin of Species" ("Über die Entstehung der Arten").
1864: Darwin erhält für seine Forschungen die prestigeträchtige Copley Medal verliehen.
1871: Veröffentlichung von "Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl".
1882: Charles Darwin stirbt am 19. April in Downe (London).

Empfehlenswerte Literatur zu Charles Darwin: