Der Haushund (Canis lupus familiaris) gilt als Unterart des Wolfs (Canis lupus), womit beide Tierarten eng miteinander verwandt sind. Obwohl beide Arten ca. 99,7% - 99,9% genetische Übereinstimmung aufweisen, gibt es doch einige Unterschiede im Aussehen und Verhalten. Durch Domestizierung und gezielte Züchtung des Menschen sind mittlerweile mehr als 400 verschiedene Hunderassen bekannt, die sich größtenteils deutlich vom Aussehen des Wolfes unterscheiden. Während der kleinste Hund, der Chihuahua, ein Gewicht von maximal 3 kg erreicht, werden Wölfe bis zu 60 kg schwer. Auch hinsichtlich der Ernährung gibt es Unterschiede. Wölfe sind reine Fleischfresser. Der Haushund hat sich mit dem Zusammenleben des Menschen dagegen zu einem Allesfresser entwickelt. Er kann damit – bis zu einem gewissen Maße – auch pflanzliche Nahrungsbestandteile verwerten. Die Lebenserwartung beim Haushund ist durch die Versorgung und Betreuung des Menschen deutlich größer, als beim Wolf. Je nach Rasse können Haushunde ein Alter von 15 oder gar 16 Jahre erreichen. Der Wolf wird in freier Wildbahn maximal 12 Jahre alt. Unter menschlicher Obhut, wie in Zoos, können auch Wölfe das Lebensalter von Haushunden erreichen. Ebenso gibt es Unterschiede bei der Paarung. Die ist beim Haushund prinzipiell ganzjährig möglich. Beim Wolf dagegen findet die Paarung zwischen Januar und Februar statt, damit die Welpen noch im Frühjahr zur Welt kommen. In dieser Zeit ist das Nahrungsangebot ausreichend und bietet dem Rudel genug Ressourcen, um die bis zu zehn Welpen pro Wurf großzuziehen. Die Trächtigkeit beim Haushund ist um bis zu zehn Tage kürzer, als beim Wolf. Im Wesen ist der Haushund ein zutraulicher, aufmerksamer und ruhiger Begleiter. Wölfe sind im Kontakt zum Menschen in aller Regel scheu, ängstlich und vorsichtig. Schätzungen gehen von weltweit 500 bis 700 Millionen Haushunden aus. Dagegen leben zwischen 200.000 und 300.000 Wölfe in freier Wildbahn, die meisten davon in Nordamerika. In Deutschland wir die Zahl der freilebenden Wölfe auf 150 geschätzt.