Die Windmühle beschreibt ein Bauwerk, das die Energie des Windes nutzbar macht. Sie gilt als der direkte Vorläufer der modernen Windkraftanlage. Windmühlen dienten in der Vergangenheit vorrangig der Zerkleinerung, Vermahlung und Bearbeitung von stückigem Material wie Getreideprodukten, Papier, Holz oder Stein. Auch für die Entwässerung in küstennahen Regionen konnten die mechanischen Arbeitsvorgänge dieser Baumwerke gezielt genutzt werden. Diese durch Windkraft angetriebenen Anlagen waren die wichtigsten technischen Kraftmaschinen, bevor im Zuge der industriellen Revolution die Dampfmaschine und später Motoren entwickelt wurden und die Arbeit der Windmühlen nach und nach übernahmen.

Schriftliche Zeugnisse belegen, dass Windmühlen bereits in der Antike gebaut und in zahlreichen Hochkulturen eingesetzt wurden. In Europa waren sie ab dem Mittelalter vor allem in wasserarmen Flachlandregionen in Verwendung, wo der Einsatz von Wasserrädern nicht möglich war. Daher prägen alte Windmühlen bis heute das Landschaftsbild in Ländern wie Dänemark und Holland sowie einiger Regionen Englands, Frankreichs, Spaniens und Portugal. Auch in Asien und im Mittleren Osten waren Windmühlen in der Vergangenheit weit verbreitet. Heute werden die alten Bauwerke in vielen Ländern aufwendig restauriert und zu Immobilien, Museen und gastronomischen Betrieben umfunktioniert.

Windmühlen nutzen die Energie des Windes, der auf großflächige Flügel trifft und diese in Bewegung versetzt. Durch das Drehen der Flügel werden im Inneren der Mühle die Flügelwelle und das mit Zähnen versehene Kammrad bewegt. Das Kammrad versetzt durch die Drehung den sogenannten Bunkler und in weiterer Folge die Antriebsspindel in Bewegung, die die als Mahlgang bezeichnete Zerkleinerungsmaschine antreiben. Neben dem Mahlen und Zerkleinern waren Windmühlen in vielen Gegenden auch zum Pumpen und Schöpfen von Wasser im Einsatz und spielten eine wichtige Rolle bei der Trockenlegung von Feuchtgebieten.