Biologie-Schule.de
Das Nachschlagewerk für Biologie
Was ist das Ruhepotential?
Das Ruhepotential beschreibt den Zustand des negativen Potentials einer unerregten Nervenzelle.
Dieses negative Potential lässt sich auf ein Ladungsungleichgewicht der Ionen zwischen
Extrazellularraum und Cytoplasma zurückführen.
Ohne eine Aufrechterhaltung des Ruhepotentials, wäre die Weiterleitung von Nervenimplusen im Rahmen
des Aktionspotentials gar nicht möglich.
Misst man die Spannung des Zellinneren eines Nervenzellenaxons, so erhält man ein negatives Potential
von ungefähr -70 mV (Millivolt). Ursächlich liegt dies an einer ungleichen Verteilung der
Ionenkonzentration außerhalb und innerhalb des Axons.
Im Zellinneren des Axons befinden sich vor allem K+ (Kalium) und A- (organische Anionen) Ionen.
Außerhalb der Membran trifft man vor allem auf Na+ (Natrium) und Cl- (Chlorid) Ionen. Zellinneres und
Zelläußeres werden durch eine semipermeable Membran voneinander getrennt.
Einzelnd betrachtet sind die Gesamtladungen im Zellinneren und Zelläußeren ausgeglichen. Bedeutet: Im
Zellinneren gleichen sich die Ladungen von K+ und A- aus; Im Zelläußeren gleichen sich die Ladungen
von Na+ und Cl- aus.
Kausal für das Ruhemembranpotential ist nun der Ladungsunterschied zwischen diesen beiden Ladungen (Intrazellulär vs. Extrazellulär).
Das wiederum liegt wie eben schon erwähnt an der ungleichen Verteilung der positiv- und negativ
geladenen Ionen zwischen Zellinnerem und Zelläußerem.
Das Neuron muss also eine negative Ladung im Inneren zuerst einmal aufbauen und dann dauerhaft
halten. In der Membran existieren Kalium-, Chlorid- und Natrium-Kanäle. Die beiden letzteren sind
beim Ruhepotential jedoch geschlossen. Aufgrund der Brownschen Molekularbewegung bewegen sich K+
Ionen durch die offenen Kalium-Kanäle nach außen (und zwar nur nach Außen; ein umgekehrtes Eintreten
wird durch die Ionenkanäle verhindert), wodurch das Ladungspotential im Axon negativer wird
(dementsprechend wird es im Außenbereich positiver).
Von Außen strömen aber dennoch Na+-Ionen durch sogenannte Leckströme in die Zelle und würden früher
oder später für einen Ausgleich der Ladungen von Extrazellularraum und Cytoplasma sorgen, wodurch das
Ruhepotential zerstört wäre. Ursache dafür ist die Diffusion von Teilchen. Moleküle und Ladungsträger
streben immer nach einem Ausgleich der Konzentration.
In der Membran befindliche Natrium-Kalium-Pumpen sorgen für einen
Rücktransport der eingeströmten Na+Ionen. Unter ATP Verbrauch
werden drei Na+-Ionen nach Außen transportiert und im Gegenzug zwei K+-Ionen nach Innen.
Auf diese Weise wird das negative Membranpotential von ca. -70mV aufrecht erhalten. Wieso das nötig ist, erfährst
du beim Aktionspotential
Zusammenfassung
Weiterführende Links