Biologie-Schule.de
Das Nachschlagewerk für Biologie
Definition, Funktion und Ablauf
Das Elektrokardiogramm (bzw. Elektrokardiographie) gehört zu den medizinischen Standartverfahren der
Diagnostik von Innerer Medizin und Kardiologie. Mit Hilfe von Elektroden wird die elektrische Aktivität des
Herzmuskels aufgezeichnet. Vorteile des EKG's: Es ist völlig schmerzlos, für den Patienten ungefährlich, schnell
durchführbar und vergleichsweise preiswert.
Anhand der Aufzeichnung der Herztätigkeit können Aussagen zu Herzschlagfrequenz, Herzrhythmus, Erregungsbildung,
Erregungsleitung und Erregungsrückbildung getroffen werden. Damit eignet sich das Verfahren sowohl zur Erkennung
von Herzmuskelerkrankung (u.a. Herzinfarkte), als auch für Herzrhythmusstörungen (z.B. Extrasystolen, Kammerflimmern,
Vorhoflimmern).
Wie funktioniert ein EKG?
Die Reizweiterleitung im menschlichen Organismus basiert auf elektrischer Erregungsweiterleitung, bei der
messbare Spannungsveränderungen im Körper entstehen.
Um diese messen zu können, werden am Brustkorb des Patienten mehrere Elektroden angebracht.
Ausgehend vom
Sinusknoten im rechten Vorhof, der als natürlicher Schrittmacher fungiert, verläuft die elektrische Erregung
über den Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) zu den Herzkammern und löst die Kontraktion aus. Im Anschluss
kommt es zur Rückbildung der Erregung (Erregungsrückbildung) und der Vorgang beginnt durch den elektrischen
Impuls des Sinusknotens erneut. Zwischen der Herzkontraktion (Systole) und der Erschlaffung des Herzmuskels
(Diastole) liegt nur etwa eine Sekunde.
Die Elektroden leiten Erregungsbildung, Erregungsweiterleitung und Erregungsrückbildung aus den Spannungsveränderungen
des Herzens über die Haut her ab. Im Ergebnis erhält man bei gesunden Patienten ein charakteristisches Wellen- und
Zackenmuster (siehe Bild), auf das an dieser Stelle nicht genauer eingegangen wird.
Verschiedene Typen von EKG's:
Belastungs-EKG: Der Patient steigert unter Anweisung des Arztes entweder auf einem Fahrradergometer, oder einem
Laufband, die körperliche Belastung. Im Belastungs-EKG können Herzrhythmusstörungen festgestellt werden, die nur bei
erhöhter körperlicher Tätigkeit auftreten.
Langzeit-EKG: Der Patient erhält ein tragbares EKG mit nach Hause, das für gewöhnlich mindestens
24 Stunden getragen wird. Das Aufnahmegerät passt problemlos in die Hosentasche. Langzeit-EKG's sind meistens dann induziert,
wenn Herzrhythmusstörungen untersucht werden sollen, die nur temporär auftreten.
Ruhe-EKG: Das Ruhe-EKG wird in Liegeposition durchgeführt. Die Untersuchung dauert
in der Regel weniger als fünf Minuten und eignet sich insbesondere für Schnelldiagnosen, etwa bei Verdacht auf einen Herzinfarkt
oder zur allgemeinen Untersuchung der Herztätigkeit.
Zusammenfassung