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Biografie und Lebenslauf von Alessandro Volta

Steckbrief & Allgemeine Informationen

Alessandro Volta Name: Alessandro Volta
Geburt: 18. Februar 1745 in Como
Tod: 5. März 1827 in Como
Erreichtes Lebensalter: 82 Jahre
Eltern: Filippo Volta, Donna Maddalena
Nationalität: Italien
Ausbildung: /
Beruf: Physiker
Fachbereich: Elektrodynamik
Bekanntestes Erfindung: Batterie
Familie: Teresa Peregrini (verh. 1794-?); drei Kinder
Auszeichnungen: Copley-Medaille (1794)
Einflüsse: Giambatista Beccaria, Jean-Antoine Nollet

Volt beschreibt jene Maßeinheit, die die elektrische Spannung zwischen den beiden Punkten eines metallischen Leiters definiert. Sie wurde im Jahr 1881 im Rahmen des Ersten Elektrischen Weltkongresses in Paris, über fünfzig Jahre nach dem Tod des berühmten Wissenschaftlers Alessandro Volta nach diesem benannt. Kein Physiker erhielt posthum je eine höhere Auszeichnung. Der innovative Autodidakt, der ohne Universitätsabschluss zum vielbeachteten Professor für Experimentalphysik aufstieg, gilt heute gemeinsam mit dem bedeutenden Naturwissenschaftler Luigi Galvani als der Begründer des elektrischen Zeitalters und hatte bereits im Jahr 1800 die erste Batterie entwickelt.

Kurzbiografie:

Kindheit und Ausbildung:
Alessandro Volta wurde am 18. Februar 1745 als eines von insgesamt neun Kindern einer wohlhabenden und religiös geprägten Familie in Como, Norditalien geboren. Wie auch seine Brüder, sein Vater und einige seiner Onkel sollte auch er die Priesterlaufbahn einschlagen und wurde daher von seinen Eltern im Jahr 1758 auf die Jesuitenschule geschickt. Dort erhielt er eine juristische Ausbildung, die ihn auf seine Karriere innerhalb der Kirche vorbereiten sollte. Alessandro Volta war jedoch bereits als Kind und Jugendlicher wesentlich interessierter an naturwissenschaftlichen Themen und befasste sich intensiv mit Fachliteratur über Physik, insbesondere über die noch kaum erforschte Elektrizität. Nach der Schulausbildung, die er im Jahr 1760 abschloss, bildete er sich autodidaktisch weiter und las die Werke berühmter Naturwissenschaftler wie Giambatista Beccaria, Pieter van Musschenbroek und Jean-Antoine Nollet, mit denen er auch persönlichen Kontakt pflegte. Vor allem mit Giambatista Beccaria, einem der führenden Physiker Italiens und Professor an der Universität von Turin, stand Volta in jener Zeit in intensivem Kontakt. Beccaria war es auch, der Alessandro Volta dazu ermunterte, physikalische Experimente durchzuführen und seine Erkenntnisse zu publizieren.

Berufliche Laufbahn und wissenschaftliche Errungenschaften:
Bereits im Jahr 1769 veröffentlichte Alessandro Volta seine erste wichtige Schrift unter dem Titel "De vi attractiva ignis electrici ac phemnomenis inde pendentibus", zu Deutsch "Über die Anziehungskraft des elektrischen Feuers und die Phänomene, die davon abhängen".
Fünf Jahre später wurde der Autodidakt als Physiklehrer und später Direktor an der staatlichen Schule seiner Heimatstadt tätig. Bereits im Jahr 1775 gelang ihm der Durchbruch als Erfinder und Wissenschaftler mit der Entwicklung des sogenannten Elektrophors, eines Gerätes, das durch die Trennung einer elektrischen Ladung Spannung erzeugen konnte. Der aus zwei Scheiben aufgebaute Apparat funktionierte mit dem Einsatz eines Katzenfells, das auf der unteren Scheibe durch Reibung die Sammlung von Elektronen an der Oberfläche bewirkte. Die obere Scheibe, die aus Metall angefertigt war, konnte auf die negativ aufgeladene untere Scheibe gelegt werden, wodurch sich auf der Unterseite positiv geladene Teilchen sammelten. Die Spannung, die dadurch entstand, konnte sich bei Berührung blitzschnell entladen. Diese bahnbrechende Erfindung machte Alessandro Volta praktisch über Nacht berühmt und führte dazu, dass ihm im Jahr 1778 ein Lehrstuhl als Professor für Experimentalphysik an der Universität von Padua angeboten wurde. Seine Lehrtätigkeit an der Universität führte der Erfinder bis zum Jahr 1804 aus.
Bereits wenige Monate nachdem er den Elektrophor der Öffentlichkeit präsentiert hatte, entdeckte er im Jahr 1776 die Blasen des brennbaren Methangases. Im Zuge intensiver Versuchsreihen mit diesem Gas entwickelte er die sogenannte Volta-Pistole, mit der es durch Entzündung von Methan möglich war, elektrische Funken zu erzeugen. Damit gilt dieses Gerät als der direkte Vorläufer des heutigen Gasfeuerzeugs. Mit der Volta-Pistole war es zudem möglich, den Sauerstoffgehalt von Gas präzise zu messen. An der Universität von Padua wurde ihm mit der Aula Voltiana ein eigener Vorlesungssaal gebaut und eingerichtet, in dem der Physikprofessor seine Experimente durchführen und seine Geräte unterbringen konnte. Weitere Studien und Versuche, die Volta während seiner Zeit in Padua durchführte, hatten die Erfindung eines kleinen Elektroskops zur Folge, mit dem er das Verhältnis von Spannung und Ladung messen konnte. Um die elektrischen Spannungen in seinem im Jahr 1775 verbesserten Kondensator zu definieren, benutzte der Wissenschaftler seine eigene Zunge.
Seine Entdeckungen führten dazu, dass er im Jahr 1791 zum Mitglied der Royal Society, der berühmten Londoner Wissenschaftsgesellschaft ernannt und in weiterer Folge mit der renommierten Copley Medaille ausgezeichnet wurde. Diese Ehrung wird heute als der direkte Vorläufer des Nobelpreises angesehen.
1792 war für Alessandro Volta und seine wissenschaftlichen Errungenschaften besonders bedeutsam, denn in diesem Jahr erfuhr er von den Experimenten des berühmten italienischen Anatomen Luigi Galvani, dem es gelungen war, Froschschenkel durch Berührung mit Geräten aus Metall zum Zucken zu bringen. Seine Erkenntnisse veröffentlichte Galvani in einer Schrift über "animalische Elektrizität", die Volta sofort las und anzweifelte. Für den Physiker war klar, dass die Muskelzuckungen im Froschschenkel nur als Folge einer Kontaktelektrizität auftraten und aus äußeren Spannungen resultierten. Zwischen den beiden Wissenschaftlern entbrannte ein heftiger Streit, der erst mit Luigi Galvanis Tod endete. Die Meinungsverschiedenheiten über den Galvanismus hatten in ganz Europa zu einer Spaltung in Fachkreisen geführt, inspirierten Volta allerdings dazu, später die erste Batterie zu entwickeln.
Deren Konstruktion gelang Alessandro Volta im Jahr 1800 in Form der sogenannten Voltaschen Säule. Diese bestand aus mehreren Kupfer- und Zinkplatten, die er übereinander schichtete. Zwischen die Platten legte er in Salzlake getränktes Textil oder Leder, das am Kupfer für die Bildung eines positiven Pols sorgte. Diesen verband er mithilfe eines Metalldrahtes mit dem negativen Pol des Zinks, was zu einem Fluß der Elektronen und dadurch zur Bildung von elektrischer Energie führte. Im Jahr darauf reiste Volta nach Paris, wo er Napoleon seine neue Erfindung vorstellte. Dieser war sofort begeistert, gewährte ihm zunächst eine hohe Pension und veranlasste die Verleihung der goldenen Ehrenmedaille an Volta, bevor er den Wissenschaftler im Jahr 1810 in den Adelsstand erhob und ihn zum Senator machte. Durch seine hervorragenden Leistungen genoss Alessandro Volta nicht nur bei Napoleon, sondern auch bei den Habsburgern einen exzellenten Ruf, wodurch seine Karriere durch die politischen Wirren jener Zeit keinen Schaden nahm. Nachdem er sich langsam aus der Lehrtätigkeit und wissenschaftlichen Arbeit zurückgezogen und nach seiner Emeritierung endgültig in den Ruhestand begeben hatte, verstarb Alessandro Volta am 5. März 1827 in seinem Landhaus in der Nähe seiner Heimatstadt Como.

Privates:
Alessandro Volta wurde von seinen Zeitgenossen und Studenten als freundlicher und kommunikativer Mensch beschrieben, der als Lehrer äußerst beliebt war. Auch sein Privatleben war von einem harmonischen Umfeld geprägt. Er führte mit Teresa Peregrini, der Tochter einer vermögenden Adelsfamilie aus der Lombardei, seit 1794 eine glückliche Ehe, aus der drei Söhne hervorgingen. Volta soll ihnen ein liebevoller und stolzer Vater gewesen sein.

Die Erzeugung von Strom gilt heute fast überall auf der Welt als selbstverständlich und alltäglich. Zu Voltas Zeiten war sie jedoch ein Phänomen, das viele Rätsel aufgab. Rätsel, die von dem visionären Experimentalphysiker und exzellenten Beobachter innerhalb weniger Jahrzehnte gelöst wurden. Damit legte er den Grundstein für ein modernes Verständnis von Elektrizität und ebnete den Weg für viele Wissenschaftler, im Laufe des 19. Jahrhunderts die moderne Welt durch bahnbrechende Entwicklungen auf diesem Gebiet zu revolutionieren.

Lebenslauf:

1745: Alessandro Volta wird am 18. Februar 1745 in Como geboren.
1758 - 1760: Besuch der Jesuitenschule
1775: Erfindung und Entwicklung des Elektrophors.
1776: Experimente mit Methan.
1778 - 1804: Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Universität Padua.
1791: Ernennung zum Mitglied der Royal Society.
ab 1792: Konflikt mit Luigi Galvani.
1794: Verleihung der Copley-Medaille.
1794: Heirat mit Teresa Peregrini. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.
1800: Entwicklung der ersten Batterie.
1801: Treffen mit Napoleon Bonaparte.
1810: Erhebung in den Adelsstand.
1827: Alessandro Volta stirbt am 5. März 1827 in Como.
1897: Posthum wird die Einheit für elektrische Spannung nach Volta benannt (Volt).

Empfehlenswerte Literatur zu Alessandro Volta: